Europa schmückt sich mit Demokratie, mit Menschenrechten und Meinungsfreiheit. Angeblich wird niemand unterdrückt und alle sind von den politischen Entscheidungen, die sie betreffen beteiligt. Europa behauptet ein Leuchtfeuer der Menschlichkeit zu sein, ein Vorbild, dem andere Länder und Kontinente nachahmen sollen. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Die Wirtschaft und Politik Europas machen, indem sie Kriege führen oder schüren, ihre fortschreitende Umweltzerstörung und die Vernichtung der Wirtschaft ganzer Länder große Gebiete gerade in Afrika unbewohnbar und zwingen die Menschen in die Flucht. Wo sollen sie hin, wenn nicht dorthin wo auch ihr Wohlstand und Rohstoffe hinfließen?
Tausende sterben auf der Flucht nach Europa entweder, weil sie von europäisch finanzierten Milizen in Libyen ermordet werden, ersticken in Lastern oder ertrinken im Mittelmeer weil die Staaten Europas die Seenotregung kriminalisieren und behindern. Unzählige Geflüchtete sind an den Grenzen Europas in Lagern wie Moria unter unmenschlichen Bedingungen eingesperrt. Und die Wenigen, die es schaffen in den europäischen Staaten wirklich anzukommen, sind dem Terror von faschistischen Netzwerken innerhalb und außerhalb der Behörden der europäischen Staaten ausgeliefert. Während zugleich die Politik nach Wegen sucht, so viele Menschen wie irgendwie möglich wieder abzuschieben.
Viele sind der Ansicht, Europa müsse wachgerufen und an die eigenen Werte erinnert werden. Wir sind der Ansicht, dass diese Werte von Anfang an nichts anderes waren als eine propagandistische Lüge. Menschenrechte, Freiheit und die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig davon, ob sie in Europa geboren wurden oder nicht – das ist nichts was wir von Europa und den Staaten Europas geschenkt bekommen. Das ist etwas, das wir uns nehmen wollen!
Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, dass es anders als die Poltik und ihre rechten Stichwortgeber_innen behaupten, genug Platz gibt, um die Lager an den Außengrenzen Europas zu evakuieren. Wir wissen, dass die Politik nicht von sich aus handeln wird, wenn es keinen Druck von unten gibt. Wir wollen dieser Druck sein, wir wollen Europa zwingen. Der neuen bonner Bürgermeisterin Katja Dörner möchten wir auf ihrem Weg sagen: Sie haben viel geredet darüber, dass Sie Bonn als eine soziale und weltoffene Stadt sehen und Sie den Wechsel bringen. Wir haben solche Versprechen schon oft gehört. Es ist an der Zeit, dass Worten Taten folgen; und wer weiß, vielleicht können sie uns ja überraschen?
Wir jedenfalls erwarten nicht, dass die Politik der europäischen Staaten sich ändern wird. Wir sind davon überzeugt, wenn wir eine menschliche Welt wollen, dann bekommen wir sie nicht mit sondern nur gegen Europa!
Initiative Menschlichkeit gegen Europa